Kann ein Hund trauern?
Fynn hat es sogar auf die Todesanzeige seines Herrchens gebracht. Der kleine Jack Russel lag ganz traurig vor dem Sessel, in dem sein Herrchen immer gesessen. Mit Sondergenehmigung hatten sie ihn sogar noch mit ins Hospiz mitgenommen, damit Herr und Hund sich verabschieden konnten.
Damals habe ich mir zum ersten Mal diese Frage gestellt: Kann ein Hund trauern? Wahrscheinlich ist die Frage genauso sinnvoll und sinnlos wie die, ob man seinen Hund lieben kann? Ich denke, die Liebe eines Menschen zu seinem Hund ist genauso verschieden von der Liebe zu anderen Menschen, wie auch die Trauer eines Hundes anders ist als die Trauer eines Menschen?
Ich habe mich also schlau gemacht und fand auf einer Homepage über Hundehaltung. Da las ich: „Die Hunde suchen nach dem Herrchen, wollen nicht mehr fressen, nicht mehr spielen. Die Trauer bei Hunden wirkt dabei genauso emotional, wie wir es von uns selbst kennen. Gründe dafür liegen in der sozialen Struktur des Hundes. Die Bindung des Hundes zwischen seinem Herrchen oder dem Hundepartner ist ähnlich der Bindung zwischen Eltern und Kindern. Dazu kommen Hirnstrukturen, in denen Gefühle verarbeitet werden. Ein weiterer Faktor ist der Hormonhaushalt. Trauer führt bei Menschen zu einem Anstieg der Stresshormone im Blut, die Trauer bei Hunden läuft genauso ab“.
Ähnliche Erfahrungen haben wir mit unserem Hund gemacht, als ich vier Wochen im Krankenhaus lag. Als ich wieder nach Hause kam, ist unser Hund durchgedreht vor Wiedersehensfreude. Das gleiche geschieht auch immer, wenn wir ihn für ein paar Tage in eine Hundepension geben, wenn wir z.B. eine Reise machen, bei der wir ihn nicht mitnehmen können.
In diesem Sinne haben die Angehörigen es auch richtig gemacht, den Hund zum Abschied mit ins Hospiz zu nehmen. Was ich auch noch gelesen habe: Hunden hilft man beim Trauern, wenn man sie oft mit anderen Hunden zusammenbringt. Das lenkt sie ab und führt dazu, daß sie wieder ins normale Leben zurückkehren. Hunde sind eben doch ein wenig wie Menschen.