Das Requiem
Das Requiem
Das Requiem selbst aber ist zuallererst die Liturgie der heiligen Messe bei der Begräbnisfeier der katholischen Kirche. Er leitet sich vom Incipit des Introitus Requiem aeternam dona eis, Domine („Ewige Ruhe schenke ihnen, o Herr“) ab. Das Proprium (der Eigentext) der Liturgie des Requiems entspricht dem des Allerseelentages.
Eucharistische Begräbnisfeiern sind seit Ende des 2. Jahrhunderts belegt. Verschiedene lokale Varianten wurden dann im Konzil von Trient (1545) vereinheitlicht und im „Missale Romanum“ (1570) offiziell festgelegt. Durch das Zweite Vatikanische Konzil und die Liturgiereform 1970 wurden nur geringfügige Änderungen vorgenommen.
In den Eingangsworten Requiem aeternam dona eis, Domine kommt der Charakter der Totenmesse, das Flehen der Lebenden für das Seelenheil der Verstorbenen, zum Ausdruck. Das Requiem ist also die „Totenmesse“, die die katholische Kirche für die Verstorbenen hält, auch „Seelenamt“ genannt. Sie ist ein integraler Bestandteil der katholischen Begräbnisliturgie, kann aber – im Gegensatz zur eigentlichen Beisetzung – nur von einem ordinierten Priester durchgeführt werden.
In der Regel findet das Seelenamt vor der Beisetzung statt. Man kann die Reihenfolge aber auch umkehren und erst den Leib zur Beisetzung bringen und anschließend das Seelenamt als Auferstehungsamt feiern.
Originaltext (Latein) | Übersetzter Text |
I. Introitus Requiem aeternam dona eis, Domine: et lux perpetua luceat eis. Te decet hymnus, Deus, in Sion, et tibi reddetur votum in Jerusalem: exaudi orationem meam, ad te omnis caro veniet. Requiem aeternam dona eis Domine … |
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen. Dir gebührt Lob, Herr, auf dem Zion, Dir erfüllt man Gelübde in Jerusalem. Erhöre mein Gebet; zu Dir kommt alles Fleisch. Herr, gib ihnen die ewige Ruhe … |
II. Graduale Requiem aeternam dona eis, Domine: et lux perpetua luceat eis. In memoria aeterna erit justus: ab auditione mala non timebit. |
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen. In ewigem Gedenken lebt der Gerechte fort: vor Unglücksbotschaft braucht er nicht zu bangen. |
(Quelle: Wikipedia)